Author Archives: Jessica Dyka

Transparenz 2020

Als selbstständige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts wird die Kommende-Stiftung beneVolens vor allem über Spenden und Zustiftungen finanziert. Wir sind dankbar für jede Zuwendung und danken allen Spendern und Stiftern für ihr Vertrauen und ihr Engagement

Um diesem Vertrauen gerecht zu werden und unseren gemeinnützigen Anspruch zu untermauern, erhalten Sie hier Einblicke in die Finanzen der Stiftung beneVolens.

Überblick

Einnahmen 2020: 88.774,01 €

Ausgaben 2020: 61.734,61 €

Stiftungskapital (Stand 31.12.2020): 271.329,63 €

Rückstellungen für Projekte 2021: 41.700,00 €


Einnahmen durch Spenden, Zinsen und sonstige Erträge

Gesamteinnahmen 2020: 88.774,01 €

Im Jahre 2020 hat die Stiftung 47.245,05 € an Spenden erhalten.

Durch Zustiftungen in Höhe von 2.000,00 € ist das Stiftungskapital auf 271.329,63 € gestiegen ist. Durch die Anlage des Stiftungskapitals hat beneVolens 2020  4.134,01 € an Zinsen und sonstigen Kapitaleinnahmen erhalten. Außerdem konnten 36.408,00 € an weiteren Erträgen erwirtschaftet werden, unter anderem aus der Vermietung des Reinoldus-Hauses. Dieses ist aktuell als Wohnort für junge Geflüchtete an die Stadt Dortmund vermietet.


Ausgaben 2020

Die Ausgaben der Stiftung im Jahre 2020 setzen sich wie folgt zusammen:

Gesamtausgaben 2020: 61.734,61 €

Die gesamte Organisation der Stiftung (Öffenlichkeitsarbeit, Vorbereitung der Projekte, Spenderkommunkation) wird von zwei studentischen Minijobs, sowie einer weiteren Minijobkraft, die sich um die Finanzen kümmert, getragen. Durch die effiziente Arbeitsweise kann ein möglichst großer Teil der Ausgaben in die Projektfinanzierung fließen und kommt somit direkt den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugute.


Projektausgaben 2020

Da die Projektausgaben den größten Posten der Ausgaben der Stiftung bilden, sind sie hier nochmal genauer aufgelistet.

Gesamte Projektausgaben: 43.199,98 €

Entrepreneurship-Seminar zum nachhaltigen Gemüseanbau startet in Scharnhorst

 

 

Nach dem erfolgreichen Entrepreneurship-Seminar an der Städtischen Hauptschule Kamen zur Seifenproduktion, startet zum neuen Schuljahr das Projekt „Gesamtschüler_innen als verantwortungsvolle Unternehmer_innen“ an der Gesamtschule Scharnhorst. Das Projekt richtet sich an Jugendliche der 9. Klasse an der UNESCO-Schule Gesamtschule Scharnhorst. Die Schülerinnen und Schüler bauen ihr eigenes Gemüse an, pflegen es eigenständig und erleben über einen Zeitraum von einem Schuljahr, wie sich die Pflanzen aus dem Saatgut zu einem essbaren Produkt entwickeln. Anschließend gilt es, dass selbst angebaute Gemüse zu verkaufen und entsprechend zu vermarkten. Das Projekt bezieht sich auf eine klimafreundliche, gesundheits-förderliche Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft.


Ziel des Projektes ist es, die Schülerinnen und Schüler durch praktische Erfahrungen mit wirtschaftlichen und insbesondere unternehmerischen Tätigkeiten vertraut zu machen und somit einen Beitrag zur Qualifizierung für ihre berufliche Laufbahn zu legen. Des Weiteren werden die Schülerinnen und Schüler zu Expertinnen und Experten für nachhaltigen Gemüseanbau und Ernährung. Sie erwerben Wissen und Erfahrung zum Thema und entwickeln Interesse und Wertschätzung für Lebensmittel. Nachhaltigkeit wird zur Basis ihres unternehmerischen Handelns.

Tätigkeitsbericht 2019

Downloaden Sie hier den Tätigkeitsbericht des Jahres 2019.

Die Kommende Stiftung beneVolens legt jedes Jahr Rechenschaft über ihre Aktivität in Form eines Tätigkeitsberichts ab. Neben den absolvierten Projekten des vergangenes Jahres, finden Sie dort außerdem die geplanten Projekte und Konzepte die wir aktuell entwickeln.

Außerdem beinhaltet der Tätigkeitsbericht eine ausführliche Übersicht unsere finaziellen Mittel, Einnahmen, Ausgaben und eine Aufschlüsselung über die Verwendung.

Wir schicken Ihnen außerdem bei Interesse gerne eine gedruckte Version des Tätigkeitsberichtes zu. Melden Sie sich dazu bei uns telefonisch oder per Mail.

 

 

 

#WirsindDOlidarisch

Liebe Dortmunderinnen, liebe Dortmunder,

das Coronavirus hat das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Kitas und Schulen, Spiel- und Bolzplätze sind geschlossen. Hunderte Veranstaltungen wurden abgesagt. Vereine haben den Betrieb eingestellt. Amüsierbetriebe dürfen nicht mehr öffnen …

Für die meisten von uns ist diese Situation vollkommen neu. Wir haben Vergleichbares noch nicht erlebt. Und gar keine Frage: Die inzwischen massiven Einschränkungen werfen im Alltag eine Vielzahl von Problemen auf. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt zusammenhalten. Es geht um Solidarität!

Solidarität ist ein Begriff, der gerade hier im Ruhrgebiet eine besondere Bedeutung hat. Der Strukturwandel im Revier ist auf Solidarität aufgebaut. Uns Dortmunder*innen muss daher niemand erklären, was es bedeutet, sich solidarisch zu verhalten. Wir wissen: In diesen Tagen und Wochen bedeutet es vor allem, diejenigen zu schützen und zu unterstützen, die durch das Coronavirus am meisten gefährdet sind. Unsere älteren Mitbürger*innen und Menschen mit einer Vorerkrankung. Dazu natürlich all die Personen, die zur Aufrechterhaltung der unverzicht- baren Leistungen, der „kritischen Infrastruktur“ also, unbedingt gebraucht werden.

Das zentrale Ziel aller Maßnahmen ist, die Ausbreitung des Virus’ zu verlangsamen, damit diejenigen, die medizinische Hilfe benötigen, bestmöglich versorgt werden können. Gemeinsam müssen wir verhindern, dass die Zahl der Erkrankungen, die schon jetzt sehr schnell steigt, die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems übersteigt.


Deshalb wenden wir uns mit einem gemeinsamen Appell an Sie:
→ Bitte folgen Sie unbedingt den Empfehlungen und Anordnungen der Behörden!
→ Bitte vermeiden Sie aktuell alle unnötigen sozialen Kontakte!
→ Bitte machen Sie nur noch die Wege (zur Arbeit und zurück, zur Apotheke, zum Arzt), die unbedingt erforderlich sind! Ansonsten: Bleiben Sie bitte zu Hause!
→ Bitte beachten Sie die Hygienetipps. Vor allem: Waschen Sie sich mehrfach am Tag gründlich mit Seife und warmem Wasser die Hände!
→ Bitte halten Sie Abstand zu anderen Menschen!
→ Bitte unterstützen Sie diejenigen, die jetzt unsere Hilfe brauchen. Nehmen Sie älteren Menschen Einkäufe und Erledigungen ab, damit sie selbst nicht aus dem Haus müssen!
→ Wenn es Ihnen möglich ist: Bitte gehen Sie Blut spenden, damit für Notfälle ausreichend Reserven vorhanden sind!

Unterzeichner

  • adesso SE
  • Agentur für Arbeit
  • Berufsförderungswerk Dortmund
  • BIG direkt gesund
  • Borussia Dortmund
  • Bounty Communication Group
  • Continentale Versicherungsverbund
  • DEW21 – Dortmunder Energie und Wasserversorgung
  • DIE 4MA
  • DOGEWO21
  • DOKOM21
  • Dortmund Airport21
  • Dortmunder Hafen21
  • DORTMUNDtourismus
  • Dortmunder U
  • Dortmunder Volksbank eG
  • DSW21 – Dortmunder Stadtwerke AG
  • Deutsches Fußballmuseum
  • Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik
  • GREEN IT Das Systemhaus
  • Handwerkskammer Dortmund
  • Hauptzollamt Dortmund
  • Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
  • Jobcenter Dortmund
  • Kath.St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH
  • Leue & Nill Internationaler Versicherungsmakler
  • Materialprüfungsamt Nordrhein-Westfalen
  • Materna Information & Communications SE
  • MOSAIK MANAGEMENT Kommunikation und Events
  • Neovaude GmbHNetzwerk Industrie RuhrOst e.V. (NIRO)
  • Ruhr NachrichtenSIGNAL IDUNA Gruppe
  • Sparkasse Dortmund
  • Spar- und Bauverein eG
  • Team Deutschland-Achter
  • VOLKSWOHL BUND Versicherungen Wilo Gruppe
  • Zilla Medienagentur

Wenn Sie sich dem Appell ebenfalls anschließen möchten, veröffentlichen Sie ihn gerne auf der Homepage ihres Unternehmens oder mit dem Hashtag #WirsindDOlidarisch über ihre Social-Media-Kanäle.

beneVolens erhält Förderpreis des Dortmunder Stiftungstags

Die Stiftung beneVolens hat den Förderpreis des Dortmunder Stiftungstags erhalten. Ausschlaggebend für die Jury war dabei besonders das Engagement der Stiftung zum Abbau von Chancenungleichheiten im Bildungssystem. Wie etwa durch das Projekt Soziale Seminar.

Übergeben wurde der mit 3.000 Euro dotierte Preis durch Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Dieser zeigte sich begeistert von der Arbeit der Stiftung und verwies auf deren Relevanz für die Stadt: „Soziale Schieflagen werden oft vererbt, nicht absichtlich, aber faktisch. Viele Kinder, gerade in der Nordstadt Dortmunds, brauchen Hilfe, Paten und Mentoren auf ihrem Weg durch das Bildungssystem. Hier tut sich einiges und es gibt bereits tolle Projekte, doch noch so viel mehr Bedarf“. Zudem hob Sierau hervor, dass beneVolens als eher kleinere Stiftung mit wenig Kapital sehr viel erreicht.

Erich G. Fritz, Vorsitzender der Stiftung beneVolens, bedankt sich für den Förderpreis.
Erich G. Fritz, Vorsitzender der Stiftung beneVolens, bedankte sich auf dem 4. Dortmunder Stiftungstag für die Auszeichung. Foto: Kristina Malis/ Dortmunder Stiftungstag

Die Jury war außerdem angetan von den weiteren Projekten der Stiftung, wie dem vor zwei Jahren gegründeten Projekt Wirtschaftsethik an Schulen oder dem Projekt Entrepreneurship – Hauptschüler als Unternehmer. Hier äußerste Oberbürgermeister Sierau den Wunsch, das Projekt, welches aktuell an einer Kamener Schule stattfindet, auf eine Dortmunder Schule zu erweitern.

Die Auszeichnung an die Stiftung beneVolens wurde im Rahmen des 4. Dortmunder Stiftungstags am 28. Februar 2020 vergeben. Rund 150 Akteurinnen und Akteure der Dortmunder Stiftungslandschaft waren zuvor in der Sparkassenakademie NRW am Phoenix-See zusammengekommen. Ziel war es sich zu vernetzen und fachlich auszutauschen.

Einen ausführlichen Bericht und weitere Bilder zur Vergabe des Förderpreises finden Sie auf der Seite des Dortmunder Stiftungsportals.

Musicalprojekt 2019

„Mitten in einer durcheinadergewirbelten Welt fühlen wir uns, als würden wir nur im Kreis laufen. Leere Versprechen und leere Worte lassen und hungrig auf etwas neues zurück“ – „Doch wir müssen jetzt aufdrehen und für das aufstehen, an das wir glauben“.

Diese übersetzten Zeilen stammen aus dem Lied „Turn it up“. Ende 2019 fand, nach einem Jahr Pause, erneut ein Musical-Projekt der Stiftung beneVolens statt. Gemeinsam mit 15 Künstlerinnen der Internationalen Art Performing Group GenVerde haben rund 170 Jugendliche der Heinrich-Böll-Gesamtschule aus Dortmund das Rock-Konzert „Start Now“ auf die Beine gestellt. Die Band GenVerde setzt sich durch ihre Projekte für eine Verständigung und Frieden zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und sozialen Schichten ein.

Gesang statt Geometrie

Im Vorfeld des Konzerts hatten sich die Jugendlichen drei Tage lang in unterschiedlichen Workshops auf ihren großen Auftritt vorbereitet. Statt Deutsch und Mathe zu büffeln, studierten sie Tänze ein, übten die ihnen unbekannten Lieder oder trainierten ihr Rhythmusgefühl mit Hilfe von Trommeln und Schlagstöcken. Dabei kamen oftmals unentdeckte Fähigkeiten zum Vorschein. So konnten die Jugendlichen, von denen manche durch schlechte Schulleistungen schon früh vom Leben enttäuscht sind, über sich hinauswachsen und durch ihre neu entdeckten Talente Selbstbewusstsein sammeln.

Daran anknüpfend betonten die Künstlerinnen von GenVerde immer wieder, dass die Jugendlichen im Leben mutig sein sollen und dabei sind, gemeinsam etwas Großes zu schaffen.

Manche Aufgaben, wie ein ganzes Konzert innerhalb weniger Tage einüben und aufführen, können nur gelingen, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und sich nicht durch Hindernisse, Schwierigkeiten und Streitigkeiten aufhalten lässt. Besonders nicht von Streitigkeiten, welche Unterschiede zwischen verschiedenen Menschen in den Mittelpunkt stellen.

An diesen Apell knüpft auch das Konzert selbst an. Das Konzert drehte sich um die Erfahrungsberichte von Flüchtlingen und Reisenden, die von Ungerechtigkeiten und sinnloser Gewalt auf der ganzen Welt erwählen. Besonders die persönlichen Erfahrungsberichte der Künstlerinnen von GenVerde haben die Jugendlichen emotional berührt.

Auch die Zuschauer in der gut gefüllten Sporthalle der Heinrich-Böll-Gesamtschule waren am Ende sichtlich begeistert. Deren Applaus und Zustimmung vermittelte den Jugendlichen ein Gefühl der Wertschätzung und stärkte sie, neben den neu entdeckten Talenten, zusätzlich in ihrem Selbstvertrauen.

Manfred-Fischer-Stiftung unterstützt Wirtschaftsethik-Projekt

Die Stiftung beneVolens und die Kommende Dortmund führen gemeinsam das Pilotprojekt Wirtschaftsethik an Schulen durch. Es befindet sich aktuell in einer Pilotphase und besteht aus verschiedenen Teilprojekten. Dazu zählen Workshops, thematische Unterrichtblöcke und mehrtägige Seminareinheiten und Planspiele. Diese Blöcke werden seit anderthalb Jahren an einer Schule in Arnsberg entwickelt und erprobt.

Das Projekt hat zum Ziel, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Funktionsweise unseres aktuellen Wirtschaftssystems nahezubringen und sie zur Reflexion über dessen Probleme und Hindernisse anzuregen. Kern des Projekts ist die Frage, wie die ethischen Aspekte der katholische Soziallehre mit unserer Wirtschaft in Verbindung gebracht werden können.

Unternehmerisches Denken und Handeln fördern

Die Manfred-Fischer-Stiftung der Westfälischen Kaufmansgilde e.V. findet diese Ziele unterstützenswert und fördert das Projekt Wirtschaftsethik an Schulen mit 6.500 Euro. Laut eigener Angaben will sie dadurch das unternehmerische Denken und Handeln in gesellschaftlicher Verantwortung fördern.

Man hoffe auch in Zukunft darauf, die kaufmännische Ausbildung auf allen Bildungebenen, von der Schule bis zur Universität, im bisherigen Umfang unterstützen zu können, betonte F. Peter Schmitz, Vorsitzender der Manfred-Fischer-Stiftung bei der Spendenübergabe. Dafür bedürfe es aber engagierter Initiativen wie dem Projekt Wirtschaftsethik an Schulen.

Jugendliche als wütende Arbeiter – Teil eines Planspiels im Projekt Wirtschaftsethik an Schulen zum Thema Digitalisierung und Arbeitsplatzverlust. Foto: beneVolens

Zuvor hatte Prälat Peter Klasvogt, Direktor der Kommende Dortmund und stellvertretender Vorsitzender der Stiftung beneVolens, dem Vorstand der Manfred-Fischer-Stiftung von bisherigen Erfolgen und dem Verlauf der Pilotphase berichtet. Zusammengefasst sagte er, dass die Jugendlichen positiv auf das Bildungsangebot reagieren und es sich lohnen würde, schon frühzeitig in der Schule mit ökonomischer Bildung zu beginnen. Besonders an dem Projekt sei, dass die Schülerinnen und Schüler dabei ihr eigenes wirtschaftsliches Handeln als Konsumenten hinterfragen.

Aktuell werden weitere thematische Bausteine für das Projekt Wirtschaftsethik an Schulen entwickelt. Langfristiges Ziel ist es, ein jahrgangsübergreifendes Curriculum zu entwickeln, um das Projekt auf weitere Schulen auszuweiten.

F. Peter Schmitz (4.v.l), Vorsitzender der Manfred-Fischer-Stiftung, überreicht Prälat Peter Klasvogt (4.v.r) die Spendenurkunde in Höhe von 6500 Euro
F. Peter Schmitz (4.v.l), Vorsitzender der Manfred-Fischer-Stiftung, überreicht Prälat Peter Klasvogt (4.v.r) die Spendenurkunde in Höhe von 6500 Euro. Foto: Manfred-Fischer-Stiftung.

Zwischen Goethe und Buchenwald

Weimar – Wahlheimat von Dichtern und Literaten wie Goethe und Schiller, Geburtsort der ersten richtigen deutschen Demokratie sowie des Bauhaus-Stils der Kunst und Architektur, aber auch Stätte des größten Konzentrationslagers auf deutschem Boden. Wenige Städte in Deutschland bündeln so viel Geschichte auf so kleinem Raum wie Weimar.

Anfang Feburar wird sich die neunte Klasse der Sekundarschule Wickede (Ruhr) – inklusive des gesamten Sozialen Seminars der Schule – auf den Weg in die thüringische Universitätsstadt machen, um dort hautnah deutsche Geschichte zu erfahren. Im Zentrum der vier Projekttage – von denen zwei in Weimar selbst verbracht werden – steht die Bedeutung einer Verfassung für die Demokratie.

Besuche von KZ-Gedenkstätten haben bei beneVolens-Tradition – sie sind fester Bestandteil des deutsch-polnischen Seminars, welches hier Auschwitz besucht. Foto: beneVolens.

Was regelt unsere Verfassung und wieso ist sie überhaupt wichtig? Was bedeuten Prinzipien wie Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie? Und was passiert – am Beispiel der Weimarer Republik in den 1930er Jahren – wenn diese Verfassungsprinzipien eingeschränkt oder außer Kraft gesetzt werden? Mit solchen Fragen werden sich die Jugendlichen beschäftigen.

Neben Planspielen und erlebnispädagogischen Übungen steht dabei ein Stadtrundgang durch Weimar sowie ein Besuch der Gedenkstätte des KZ Buchenwald auf dem Programm. Auch die persönliche Rolle und die eigene Verantwortung in der Gesellschaft soll besprochen und reflektiert werden.

Mensch – Du hast Rechte!

Die Stiftung beneVolens hat das Projekt „Recht und Würde“, welches noch bis Anfang März im Dortmunder U besichtigt werden kann, unterstützt. Konkret stellt das Projekt eine Plakatkampagne dar, die sich um die 30 Artikel der allgemeinen Menschenrechte dreht.

Dafür haben sich im Vorfeld verschiedene gesellschaftliche Gruppen – insgesamt rund 160 Dortmunderinnen und Dortmunder – szenisch und fotographisch mit den Menschenrechten beschäftigt – und jeweils überlegt, wie diese anhand von Plakaten dargestellt werden können.

Foto: Selfiegrafen

beneVolens ermöglicht SchülerInnen Projektteilnahme

Durchgeführt wurde das Projekt von von LAG Kunst & Medien NRW e.V., der Initiative Selfiegrafen/Iris Wolf und Jörg Meier und der UZWEI im Dortmunder U.

Herausgekommen ist eine Ausstellung, die noch bis zum 01.März 2020 im Dortmunder U besichtigt werden kann. Einen spannenden Einblick in das Projekt bietet zudem ein zwölfminütiger Dokumentationsfilm.

Unter den 160 Dortmunderinnen und Dortmundern waren auch Schülerinnen und Schüler der Emscherschule Aplerbeck. Diesen hat die Stiftung beneVolens durch eine finanzielle Unterstützung die Teilnahme am Projekt Recht und Würde ermöglicht.

Heute sind wir eins

Deutsch-Polnischer Jugendaustausch in St. Annaberg

Die Stiftung beneVolens unterstützt seit fast zehn Jahren deutsch-polnische Austauschwochen. Doch seit diesem Schuljahr gibt es nicht nur ein, sondern zwei Austausch-Projekte. Neben dem Projekt in Krakau trafen sich Ende September 45 Jugendliche aus Essen und dem polnischen Zabrze in St. Annaberg (kleiner Ort zwischen Breslau und Kattowitz). Thematisch haben sie sich dort mit der Bedeutung und den Auswirkungen der sozialistischen totalitären Herrschaft in Polen beschäftigt sowie mit dem Beitrag Polens zur Überwindung der Teilung Europas. Dank des besonderes Themas wurde das Projekt mit dem Richeza-Preis der Nordrhein-Westfälischen Landesregierung ausgezeichnet.

Gemeinsam haben die Jugendlichen beider Länder historische Orte besucht wie das schlesischen Zentrum der Freiheit und der Solidarität in Kattowitz. Dort konnten sie im Austausch mit Zeitzeugen erfahren, unter welchen Repressionen diese unter dem Regime im damaligen Polen lebten, aber auch wie sich viele Menschen über zivilgesellschaftliches Engagement für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung stark gemacht haben. So wurde während der Woche auch die friedliche Revolution im Juni 1989 in Polen thematisiert.

Auch beim Besuch des Bergwerks Wujek konnten die Jugendlichen mit einem Zeitzeugen reden, der während der kommunistischen Herrschaft für seine Freiheit eingetreten und deshalb als politischer Gefangener inhaftiert war. Daneben haben sie dort einen Eindruck des kommunistischen Arbeitsideals erhalten. Später wurde auch die Rolle der Kirche im Kampf gegen das System in Polen und in der DDR themamisiert und diskutiert.

Gemeinsame Geschichte verbindet

Daneben stand während des Austauschs die Begegnung der Jugendlichen beider Länder im Zentrum. Sie schauten sich gemeinsam Zabrze und Krakau an, verbrachten die Abende zusammen und diskutierten darüber, welche Verantwortungen sie selbst, als junge Generation Europas – und nach der Projektwoche als Freunde – heute haben. Dabei entdeckten sie, wie viel sie durch die gemeinsame Geschichte, aber auch durch die ähnlichen Wünsche und Hoffnungen verbindet.

Der Austausch mit Polen war eine echt tolle Erfahrung. Besonders gefallen hat mir, dass wir uns mit dem polnischen Beitrag zu den damaligen Ereignissen in Deutschland beschäftigt haben und wir uns direkt mit den polnischen Schülerinnen und Schülern austauschen konnten. Der Austausch hat mir einen ganz anderen Eindruck über die polnische Kultur gegeben, da ich auch viel über das Leben und die verschiedenen Sitten Polens erfahren habe.

Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Essen

Ziel des Projekt zwischen den Schulen aus Essen und Zabrze war es, der jungen Generation zu zeigen, wie ein Individuum durch ein (totalitäres) System unterdrückt werden kann und dennoch nach Freiheit streben und für diese kämpfen kann. Angesichts zunehmend nationalistischer und populistischer Tendenzen in Deutschland und Polen eine wichtige Mahnung aus der gemeinsamen Geschichte. So diente das Projekt von beneVolens und der Kommende Dortmund – welches vom DPJW unterstützt wird – der Stärkung und Vertiefung der deutsch-polnischen und europäischen Beziehungen anhand des historischen Beispiels des Zusammenbruchs des Ostblocks von 1989. Dafür wurde es vom Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Richeza-Preis für herausragende Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung ausgezeichnet.