„Mitten in einer durcheinadergewirbelten Welt fühlen wir uns, als würden wir nur im Kreis laufen. Leere Versprechen und leere Worte lassen und hungrig auf etwas neues zurück“ – „Doch wir müssen jetzt aufdrehen und für das aufstehen, an das wir glauben“.

Diese übersetzten Zeilen stammen aus dem Lied „Turn it up“. Ende 2019 fand, nach einem Jahr Pause, erneut ein Musical-Projekt der Stiftung beneVolens statt. Gemeinsam mit 15 Künstlerinnen der Internationalen Art Performing Group GenVerde haben rund 170 Jugendliche der Heinrich-Böll-Gesamtschule aus Dortmund das Rock-Konzert „Start Now“ auf die Beine gestellt. Die Band GenVerde setzt sich durch ihre Projekte für eine Verständigung und Frieden zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und sozialen Schichten ein.

Gesang statt Geometrie

Im Vorfeld des Konzerts hatten sich die Jugendlichen drei Tage lang in unterschiedlichen Workshops auf ihren großen Auftritt vorbereitet. Statt Deutsch und Mathe zu büffeln, studierten sie Tänze ein, übten die ihnen unbekannten Lieder oder trainierten ihr Rhythmusgefühl mit Hilfe von Trommeln und Schlagstöcken. Dabei kamen oftmals unentdeckte Fähigkeiten zum Vorschein. So konnten die Jugendlichen, von denen manche durch schlechte Schulleistungen schon früh vom Leben enttäuscht sind, über sich hinauswachsen und durch ihre neu entdeckten Talente Selbstbewusstsein sammeln.

Daran anknüpfend betonten die Künstlerinnen von GenVerde immer wieder, dass die Jugendlichen im Leben mutig sein sollen und dabei sind, gemeinsam etwas Großes zu schaffen.

Manche Aufgaben, wie ein ganzes Konzert innerhalb weniger Tage einüben und aufführen, können nur gelingen, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und sich nicht durch Hindernisse, Schwierigkeiten und Streitigkeiten aufhalten lässt. Besonders nicht von Streitigkeiten, welche Unterschiede zwischen verschiedenen Menschen in den Mittelpunkt stellen.

An diesen Apell knüpft auch das Konzert selbst an. Das Konzert drehte sich um die Erfahrungsberichte von Flüchtlingen und Reisenden, die von Ungerechtigkeiten und sinnloser Gewalt auf der ganzen Welt erwählen. Besonders die persönlichen Erfahrungsberichte der Künstlerinnen von GenVerde haben die Jugendlichen emotional berührt. Auch die Zuschauer in der gut gefüllten Sporthalle der Heinrich-Böll-Gesamtschule waren am Ende sichtlich begeistert. Deren Applaus und Zustimmung vermittelte den Jugendlichen ein Gefühl der Wertschätzung und stärkte sie, neben den neu entdeckten Talenten, zusätzlich in ihrem Selbstvertrauen.