Deutsch-Polnisches Seminar

Die Stimmung zwischen der deutschen und polnischen Regierung wird auf europäischer Ebene frostiger. Gerade deshalb setzen die Kommende Dortmund, beneVolens und die Katholische Hauptschule Husen ein bewusstes Zeichen: Gemeinsam organisierten sie eine Begegnung zwischen polnischen und deutschen Jugendlichen. Unter dem Motto „Gemeinsam die Zukunft gestalten – Armut in Europa“ kamen knapp 40 Jugendliche beider Länder Anfang Juni für eine Woche in Dortmund zusammen.

Das Thema Armut in Europa war bewusst gewählt. Die Jugendlichen sollten sich mit ihrer gemeinsamen Zukunft in Europa auseinandersetzen. Während der Woche haben sie daher über eigene Lösungsansätze nachgedacht, wie sie sich konkret für ein friedliches und solidarisches Miteinander in Europa einsetzen können. So entstand eine gemeinschaftliche Atmosphäre. In dieser konnten sie sich gegenseitig näher kennenzulernen und frei von Nationalitäten vorhandene Vorurteile abzubauen.

Besuch sozialer Einrichtungen

Daneben waren beispielsweise Besuche bei sozialen Einrichtungen wie dem „Gasthaus statt Bank“ Bestandteil des einwöchigen Seminars. Auch Gespräche mit jungen geflüchteten Männern und erlebnisorienierte Seminareinheiten standen auf dem Programm. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern zum einen Initiativen bekannt zu machen, die sich um sozial-benachteiligte Menschen kümmern. Zum anderen wurden dadurch bestehende Vorurteile gegenüber Arbeitslosen und in Armut lebenden Menschen abgebaut.

Dadurch wurde das zivilgesellschaftliche Engagement der Jugendlichen gefördert. Letztendlich diente die gemeinsame Begegnung aber auch dem kulturellen Austausch und half auf diese Weise, Vorurteile und Klischees gegenüber den europäischen Nachbarn abzubauen.

Veränderungen im kommenden Schuljahr

Der deutsch-polnische Austausch wurde bereits zum achten mal durchgeführt. 2011 hat die Landesregierung das Projekt im Polen-NRW-Jahr ausgezeichnet. Unterstützt wird es durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk und die profiliis-Stiftung. In diesem Jahr nahmen 18 Schülerinnen und Schüler des Sozialen Seminars der Katholischen Hauptschule Husen und 21 Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse aus Zabrze an der gemeinsamen Projektwoche teil.

Zum kommenden Schuljahr 2019/2020 wird es einige Veränderungen rund um den deutsch-polnische Austausch geben. In der bisherigen Konstellation Dortmund-Zabrze wird er nicht weitergeführt. Doch beide Schulen bleiben dem Projekt erhalten. Ausführliche Infos dazu Folgen in Kürze.